ARTistNET - Die Umsetzung Inhalt


Die Zeitschiene

Der vorgesehene Zeitraum sollte das 1. Halbjahr des Schuljahres 96/97 sein, also 18 Wochen (ohne Herbst- und Weihnachtsferien), davon acht Wochen für die Vorbereitungsphase. Damit war der frühest mögliche Abschluß auf das Ende des 1. Halbjahres, also Anfang Februar datiert. Aufgrund der Unwägbarkeiten hielten wir eine Verlängerung von einigen Wochen in Reserve; keinesfalls jedoch wollten wir über die Osterferien hinausgehen, dies aus verschiedenen Gründen:

Aufgrund des Vorlaufs war bereits vor Weihnachten abzusehen, daß der gesetzte Mindestzeitrahmen nicht reichen würde, zumindest bei drei der fünf Gruppen.

Die Ursachen dafür, daß dies auch eintrat, waren u.a. mangelhafte Kommunikation sowie Schwierigkeiten und Überforderungen beim Umgang mit der Software und der Strukturierung mancher Aufgaben.

Daher wurde Ende Januar ein neuer vorläufiger Endpunkt für die Arbeit der Informatikgruppen gesetzt, und zwar der 1. März, also eine Verlängerung um vier Wochen. Somit wird seit dem 3. März im Unterricht das Thema Technische Informatik behandelt. Je nach Bedarf werden aber auch Einzelstunden für die Abschlußarbeiten genutzt; zusätzlich arbeiten einige Schüler auch in Freistunden an letzten Korrekturen, was uns sehr erfreut hat. Dies gilt auch für Schüler des Kurses Bildende Kunst, der auch die Arbeit der letzten Wochen vollständig dem Projekt gewidmet hat.
 
Datum
 Thema/Gruppe
 
 Woche
 Zeitpunkt/-raum
 Recherche
Dokumentation
 Datenbank
 Präsentation
 Homepage
     
Bildende Kunst
Informatik
 
 36.
 2. Sept. 1996
Vorbereitungsphase
 
 37.
 
 
 38.
 
 
 39.
 
 
 40.
 
 
 41.
 
 
42.
Herbstferien
         
 
 43.
         
 
 44.
 
 Vorbereitungsphase
 
45.
 
 
 46.
 
Kursarbeit BK
Kursarbeit If
 
 47.
 

 Kernphase

(Arbeit in Gruppen)

 
 48.
 
 
 49.
 
 
 50.
 
 
 51.
 
 
 52.
Weihnachtsferien
         
 
 1.
         
 
 2.
 

 Kernphase

(Arbeit in Gruppen)

 
 3.
 
 
 4.
 
 
 5.
 Ende 1. HJ
 
 6.
 
 
 7.
 
 
 8.
 
 
 9.
 
 
 10.
 
 
 11.
 
 
 12.
Osterferien
         
 
 13.
         
 
 14.
 

Abschlußarbeiten

Vorbereitung des Präsentationsabends

 
 15.
 
 
 16.
 
 
 17.
 
 
 18.
 28. April
Präsentationsabend
     20. Juli
 Live-Sendung im Bayerischen Fernsehen

Organisation

Die Stundentafel sieht für beide Grundfächer je 3 Wochenstunden vor; diese wurden auf unseren Wunsch in eine Einzelstunde und eine Doppel- bzw. Blockstunde eingeteilt.

Der Unterricht in beiden Fächern konnte u.a. aufgrund der Tatsache, daß vier Schüler beide Fächer belegt hatten, nicht parallelisiert werden.

Da mit 24 Schülern (im Falle der drei Informatikgruppen) aber nur 11 Computern in dem winzigen Computerlabor eine sinnvolle Gruppenunterricht kaum möglich ist, wurde in der Kernphase eine weitere Doppelstunde (Do., 5.+6.) eingerichtet.

Die Einzelstunde wurde in beiden Fächern u.a. auch für Absprachen und Bekanntmachungen sowie Austausch unter den Gruppen genutzt. In der Bildenden Kunst wurde die Kunstgeschichte weiterbehandelt.

Die Gruppen

Nach Vorstellung der Themen und Aufgaben im Plenum konnten sich die Schüler selbst den Gruppen zuteilen; allerdings war durch ungleichmäßige Verteilung (z.B. wählten ca. 15 die Homepage, dafür kaum jemand für die Datenbank) eine Korrektur durch die Lehrer in Absprache nötig.

Leistungsfeststellung

Ungewöhnliche Projekte erfordern ungewöhnliche Methoden; dies gilt sicher auch für den unumgänglichen Bereich der Leistungsfeststellung und -bewertung, dennoch mußten für die Zeitraum des Projektes, also insbesondere für das Halbjahr 12/1, die formalen Bestimmungen eingehalten werden.

Dies bedeutete:

Die Hardware

Durch den glücklichen Umstand, daß die Schule gegen Ende der Sommerferien 1996 eine neue Computerausstattung erhielt, ist dieses Projekt erst mögliche geworden. Die alten Geräte aus dem Jahre 1987 gehörten zwar zur ersten Generation mit moderner graphischer Oberfläche und vielen anderen Vorteilen wie einfache Vernetzbarkeit, waren aber in Kapazität, Geschwindigkeit sowie geeigneter Software für multimediale Anwendungen nicht mehr geeignet. Da die neuen Modelle, nämlich 11 Power Macintosh 7200, vom gleichen Hersteller stammen, konnte die komplette Peripherie, bestehend aus der Vernetzung und zwei Druckern, übernommen werden.

Insgesamt standen im Computerlabor zur Verfügung:

Die Software

Im wesentlichen wurde mit folgenden Programmen gearbeitet:

Außerdem stand das integrierte Paket Clarisworks 4.0 (Text,Tabellenkalkulation, Datenbank, Malen etc.) zur Verfügung.

Während in der Vorbereitungsphase eine Einführung in Filemaker Pro 3.0, Hypercard 2.3 und Color It 3.0 (speziell in Bildender Kunst) im Unterricht - mit praktischen Übungen - erfolgte, mußten die anderen Programme nach minimaler Erklärung von den Schülern in der Kernphase selbst erarbeiten werden.

Der Internetzugang

Ein Internet-Zugang auf PPP-Basis (Point-to-Point-Protocol) war schon ein Jahr vorher beantragt und von Universität Koblenz eingerichtet worden, konnte aber erst mit Verfügbarkeit der neuen Hardware in Betrieb gehen. Die Adressen lauten

Da zu Beginn des Projektes das Computerlabor noch nicht an die ISDN-Anlage im Schulzentrum angeschlossen war und wir auch keine vernünftigen ISDN-Adapter für die Computer hatten, erfolgte die Anbindung per Modem (28800 bps). Die Förderung durch die Telekom schloß zwar den ISDN-Anschluß im Computerlabor ein, aber noch hatten wir keinen ISDN-Adapter. Allerdings hat sich mittlerweile gezeigt, daß man für schulische Zwecke mit einem schnellen Modem auch auskommt.

Die Ernüchterung kam in der Kernphase bei der WWW-Recherche, als sich der o.a Zugang über die Uni Koblenz als völlig unzureichend herausstellte: Häufig war eine Einwahl gar nicht möglich. In der Zeit zwischen 11 Uhr und 15 Uhr wurden Verbindungen nach 15 - 30 Minuten wieder gekappt; außerdem waren die Übertragungsraten im Vergleich zu anderen anbietern sehr niedrig (unabhängig vom Modem).

Da diese Bedingungen für die Internet-Recherche unzureichend waren, beantragten wir beim Anbieter RZ-Online - zu diesem Zeitpunkt nach übereinstimmenden Auskünften ein schneller und zuverlässiger Anschluß - einen Zugang, der uns von der Kreisverwaltung dankenswerterweise genehmigt wurde und sich als die richtige Wahl herausstellte. Die entsprechenden Adressen sind:

Der Ansschluß über die Uni Koblenz, über dessen Bedingungen sich auch andere beklagen, ist weiterhin als Alternative möglich.

Das Einwählen mit FreePPP und "Surfen" mit Netscape war schnell erlernt, ebenso Aufbau und Funktion einer WWW-Seite und die Bedeutung der Verbindungen (Links); die zugrunde liegende Hypertext-Technik war den Schülern vom Prinzip her von Hypercard - der ersten populären Hypertext-Software aus dem Jahre 1986 - aus der Vorbereitungsphase und dem ITG-Unterricht in der Klasse 8 bereits bekannt.

Unser Computerlabor ist ein offenes Labor, d.h. alle Schüler, die Informatik belegt haben oder eine andere Erlaubnis haben - sowie in diesem Falle die ARTistNET-Gruppe -, können sich in ihren Freistunden in diesem Raum frei betätigen, sofern er nicht durch Unterricht belegt ist; sie müssen sich lediglich in ein Logbuch eintragen.

Mit einem uneingeschränkten WWW-Zugang (mit die Schutzsoftware At Ease for Workgroups kann der Zugang nur auf eine bestimmte Personengruppe, in unserem Fall die ARTistNET-Gruppe, beschränkt werden) entstand allerdings eine Situation, die uns vorher in ihrer Konsequenz nicht klar war und auch sonst noch nicht hinreichend diskutiert ist: die Schülern können sich im Internet frei bewegen. Dies ist auch eine Konsequenz von "Schulen ans Netz" ! Das Kostenproblem durch zusätzliche Telefongebühren wurde durch die Spende einer Gebührenpauschale durch die Telekom gelöst (siehe "Schulen ans Netz").

Da wir die unbeaufsichtigte Arbeit, die eigentlich für das Projekt auch nötig war, nicht unterbinden wollten, haben wir die Schüler verpflichtet, nur WWW-Seiten aufzusuchen, die für das Projekt geeignet sind; dieses wurde auch in schriftlicher Form im Labor ausgehängt.

Erfreulicherweise funktioniert diese Art der Nutzung bis jetzt problemlos.

Der Lese-Zugang für e-mail ist für die Schüler bei beiden Zugängen nicht möglich, da sicher gestellt sein soll, daß an die Schule geschickte e-mail-Nachrichten von Lehrern gelesen werden, bevor sie von anderen, etwa aus Versehen, gelöscht werden; es handelt sich schließlich um die e-mail-Adresse der Schule, und nicht des Projektes ARTistNET.

"Schulen ans Netz"

Etwa zeitgleich mit der Planung von ARTistNET ging die Ankündigung von "Schulen ans Netz" durch die Presse, einer Aktion des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie und der Deutschen Telekom AG mit dem Ziel, "....Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler zu kompetenten Anwendern neuer Kommunikationstechnik zu machen".

Die inhaltliche Grundbedingung für die Teilnahme war: Das Projekt soll aufzeigen, wie durch die Nutzung externer Netze, also von Telekommunikationsnetzen, Online-Diensten oder Internet/WWW(World Wide Web), der Schulunterricht und das schulische Leben neue Impulse erhalten.

Eine Schule konnte sich mit einem

zur Förderung bewerben. (Zusätzlich gab es Projekte zur Lehrerbildung und Infrastrukturprojekte)

Die Voraussetzungen für ein Modellprojekt erschienen im Frühsommer 1996 erfüllt:


Nach Zustimmung der Schulleitung und Abstimmung mit dem Schulträger in unserem Fall der Verwaltung des Westerwaldkreises ­ erfolgte im Juni die Antragstellung, in der Hoffnung, unsere Ausstattung durch Unterstützung von Sponsoren ergänzen zu können. Bei dieser Antragstellung konnten bereits Angaben über den Bedarf an Hard- und Software gemacht werden.

Ende September 1996 erhielten wir dann die Zusage der Förderung als Schule mit Modellprojekt und mit Ankündigungen der zu erwartenden Sponsorenleistungen.

Die Förderung sollte im wesentlichen aus vier Leistungen bestehen:

  1. Telekom: ISDN-Anschluß der Schule und 1500 DM Gebührenpauschale
  2. Freiaccounts bei diversen Internet-Anbietern
  3. Div. Software (u.a. Star Office 3.1)
  4. Hardware durch einen Hauptsponsor, in unserem Fall der Fa. Apple, u.a.. a. bestehend aus einem Router bzw. Kommunikationsserver


Jetzt begann eine Zeit des Wartens, der Überraschungen und Enttäuschungen. Im Herbst reagierte die Telekom AG als erste, indem sie uns umgehend die Gebührenpauschale überwies. Die Einrichtung eines ISDN-Anschlusses erübrigte sich, da die Schule einen solchen bereits besaß. Dennoch erfolgt bis heute unser Internet-Zugang über Analogmodem, da wir einerseits keine ISDN-Adapter für die Computer besaßen und andererseits bereits ein Modem gekauft hatten, damit das Projekt überhaupt starten konnte.

Von den vor kurzum zur Verfügung gestellten Frei-Accounts machen wir noch keinen Gebrauch; dies aus mehreren Gründen: (siehe auch Abschnitt "Der Internetzugang") Wir hatten beim Start von ARTistNET bereits einen kostenlosen Zugang über die Uni Koblenz; als wir dann in Praxis feststellten, daß dieser nicht brauchbar ist, entschieden wir uns für den preisgünstigen über die RZ-Online in Koblenz, da zu diesem Zeitpunkt der T-Online-Zugang bekanntermaßen einfach zu langsam war ­ was sich in diesem Jahr geändert hat. Außerdem lagen die Angebote von AOL und Compuserve noch nicht vor, was aber später geschah.

Mittlerweile ist auch das Softwarepaket Star Office 3.1 eingetroffen.

Am wichtigsten war und bleibt uns die durch die Fa. Apple angekündigte Unterstützung: Wir hofften auf einen weiteren Rechner, einerseits, um diesen als Netzwerk- und/oder als Kommunikationsserver zu nutzen, zum anderen, um einfach einen vollwertigen 12. Arbeitsplatz zu haben.

Zudem rechneten wir mit zusätzlicher Software fürs Netzwerk u.a.

Nach wiederholten Anfragen an die Fa. Apple und an die Koordinationsstelle "Schulen ans Netz" erhielten wir erst im Mai den angekündigten Rechner, einen Workgroupserver 7250 (mit viel Software) sowie einen Sagem-ISDN-Geoport-Adapter.

Zu diesem Zeitpunkt war ARTistNET (Teil 1) bereits beendet, und wir hatten das Projekt mit den vorhandenen Mitteln durch eigene Kraft - u.a. auch durch Nutzung von PD- und Shareware-Software - realisiert können; dennoch haben wir uns über die Spende gefreut, da wir sie im Labor sehr gut gebrauchen können - auch für ARTistNET II.

Die Protokolle

Ein zentrales Instrument und zugleich roter Faden dieses Projektes stellen die Sitzungsprotokolle dar.

Diese Ergebnisprotokolle waren von jeder Gruppe zu jeder Einzel- oder Blockstunde im wechselnden Turnus ihrer Mitglieder zu erstellen; verantwortlich für die Koordination war der Gruppensprecher.

U.a. sollten die Protokolle folgendes enthalten: Berichte über


Sie wurden während des gesamten Zeitraums des Projektes zentral gesammelt und in einem Ordner im Computerlabor offen für alle zur Verfügung gestellt.

Dadurch konnte mehreren zentralen Anliegen Rechnung getragen werden:

Kommunikation


Dokumentation

Da fast jede Gruppe und Teilgruppe Informationen und Daten von anderen für die weitere Arbeit benötigte, war die Frage "Wo befindet sich welche Datei in welcher Version ?", d.h. die Aspekte 1.1 und 1.2 von größter Bedeutung, zumal nicht mit einem zentralen Server gearbeitet wurde, sondern mit dezentraler Vernetzung.

Für die Lehrer ergaben sich daraus Einblicke in den Stand der Arbeit, die Schwierigkeiten, sowie ein Aspekt für die Leistungsbewertung.



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