273. Ausgabe Oh Hilde, wir bleiben bei Dir ! So sang ein Lehrerchor am 16.10.2001, als es galt,
Abschied von Hilde Gerritzen zu nehmen, der
langjährigen Schulsekretärin des Gymnasiums im
Kannenbäckerland. In einer offiziellen Feier nahmen
viele die Gelegenheit,wahr, Worte des Dankes zu sagen: Der
jetzige und der ehemalige Schulleiter sowie Vertreter der
Kreisverwaltung, des Personalrats bei der Kreisverwaltung,
des örtlichen Personalrats, der Schülerschaft, des
Schuleilternbeirats und des Vereins der Ehemaligen. Der
Schulleiter des Gymnasiums, StD Siegfried Hackbarth, nannte
zunächst wichtige Stationen im Leben und Wirken von
Frau Gerritzen: In Frankfurt geboren, besuchte sie die
Volksschule in Höchst und - von 1952 bis 1958 - die
dortige Bismarck Mittelschule, arbeitete beim Fernmeldeamt 1
als Angestellte im FernsprechVermittlungsdienst und bei der
Postbeamten- Krankenkasse, wechselte danach die Branche und
unterstützte vom 01 »01. 1963 bis zum 31.12.1965
als Kaufmännische Angestellte die im Kohlen- und
Heizölhandel tätige Firma "Gebr. MeueC in
Höchst. Nachdem sich ihre Familie wieder in den
Westerwald orientiert hatte, war sie vom 01.01. 1966 bis zum
30.06.1974 als Kaufmännische Angestellte bei der Firma
Steuler tätig. Danach startete sie in die berufliche
Laufbahn einer Schulsekretärin beim "Gymnasium im
Aufbau~' in Höhr-Grenzhausen. Nachdem der
Westerwaldkreis 1975 diese Schule in seine Trägerschaft
übernommen, hatte, wechselte sie aus dem Landesdienst
in die Obhut der Kreisverwaitung und versah bis zum jetzigen
Tag ebenso engagiert wie kompetent ihren Dienst. StD
Hackbarth betonte, dass Frau Gerritzen nicht nur
"Schulsekretärin" im engen Sinne gewesen sei. Sie habe
sich darüber hinaus mit "Offenheit und Ehrlichkeit"
auch als "Krankenschwester, Servicedame, Buchhalterin,
Lebensberaterin und Seelentrösterin" bewährt. Mit
der Schule und ihren Menschen habe sie sich identifiziert
und auseinandergesetzt. Er fuhr fort: "Abermals geschieht
das auf diesem Schiff bisher Ungewöhnliche, denn zum
dritten Mal in relativ kurzem Zeitabstand quittiert ein
Mitglied der Brückenbesatzung seinen Dienst und geht in
den wohlverdienten Ruhestand, nicht ohne jedoch auch in
diesem Falle das Mögliche getan zu haben, damit das
Schiff weiterhin immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel
haben möge".
Im Englischen Theater Am Nachmittag des 16. September trafen sich neun
Schülerinnen und Schüler der Stufe 13, um
gemeinsam mit StD Bernd Bast nach Frankfurt zu fahren. Ziel
war das "English Theater", wo an diesem Abend Arthur Millers
"Tod eines Handlungsreisenden" in Originalsprache auf dem
Programm stand, Eva Adler und Fabian Krahe berichten:
"Geg'enstand des 1948 geschriebenen Stücks ist der
"Amerikanische Traum", dessen Realisierbarkeit durch das
Schicksal des Handlungsreisenden Willy Loman in Frage
gestellt wird. Nachdem Loman 34 Jahre seines Lebens als
Reisender im Handelsgeschäft verbracht hat, hat er nun
ausgedient und wird kaltherzig entlassen. Ohne jegliche
Zukunftsperspektive sieht er sich,jetzt mit seiner
enttäuschenden Vergangenheit konfrontiert, ist aber
dennoch nicht bereit, den Glauben an die amerikanischen
Ideale aufzugeben. Das Stück endet mit Lomans
Selbstmord, wobei offen bleibt, ob er ein Held ist oder sich
selbst betrogen hat.
Rolf P. Schwickert, Beauftragter f. d Öffentlichkeitsarbeit |