411.
Ausgabe
Pragfahrt 2007
Drei
Schülerinnen und Schüler der Stufe 13 des Gymnasiums im Kannenbäckerland
berichten von ihrer Kursfahrt nach Prag:
„Am 03. September 2007 brachen 30 erwartungsvolle Schülerinnen
und Schüler der Stammkurse Englisch und Erdkunde der Stufe 13 mit
ihren drei Lehrkräften Herrn Bernd Bast, Herrn Bernd
Otto und Frau Nina Pfeil zur Kursfahrt nach Prag auf.
Ein kulturell anspruchsvoller Aufenthalt von vier Tagen stand in der tschechischen
Hauptstadt bevor. Das Programm beinhaltete unter anderem Führungen
durch die prächtige Altstadt und zur Prager Burg Hradschin. Dabei
zeigten uns unsere einheimischen Reiseführer Vaclav und Hannah viele
interessante Gebäude aus verschiedenen Stilepochen. Besonders sehenswert
waren der Dom und die Karlsbrücke.
Außerhalb der Führungen erhielten wir die Gelegenheit, auch
andere geschichtsträchtige Orte kennenzulernen, wie zum Beispiel
das Judenviertel oder Kafkas Geburtshaus sowie in kulinarischen Genüssen
zu schwelgen. Abends hatten wir dann genügend Freizeit, um das Prager
Nachtleben mit der faszinierend angeleuchteten Burg kennenzulernen.
Rückblickend ist zu sagen, dass es eine gelungene Kursfahrt war,
die allen Teilnehmern gerne in Erinnerung bleiben wird.“
Aijia
Cai, Stefanie Dickopf, Dominik Deinert
„Dämmerung“
Aufführung der Theater-AG
Einen
ausgesprochen unterhaltsamen Abend erwartete die Zuschauer, die am Sonntag,
dem 30.10.07 einer von vier abendlichen Aufführungen der Theater-AG
des Gymnasiums im Kannenbäckerland im Mehrzweckraum der Schule beiwohnten.
Unter Leitung von Frau Heidrun Weishahn wurde das Stück
„Dämmerung“(1978) des zeitgenössischen Schriftstellers
Gerhard Roth (*1942) inszeniert, der in der Tradition gesellschaftskritischer
Dramatiker wie B. Brecht und E. Canetti zu sehen ist. Auch diese ziehen
in ihren Stücken Rituale der kleinbürgerlichen Gesellschaft
bewusst ins Lächerliche, um sie auf diese Weise entlarven zu können.
Die Werke des in Graz lebenden und arbeitenden Autors seien, so Frau
Weishahn, zu Unrecht in Vergessenheit geraten und daher bestand gerade
hierin die besondere Herausforderung, sich an das Stück und seinen
für den Autor typischen absurden Humor heranzuwagen. Dieser blieb
dem geneigten Publikum jedoch keineswegs im Halse stecken. Dank der bemerkenswerten
Spielfreude seiner Darsteller, entlud er sich an vielen Stellen der sich
auf zehn Szenen erstreckenden Handlung. Musikalisch wurde das Stück
von Herrn Harald Bast auf dem Klavier begleitet.
Anlässlich der Trauerfeier des kürzlich verstorbenen Bergwerksdirektors
versammelt sich eine bizarre Trauergemeinde, Verwandte und Freunde des
Verstorbenen, in einem Gartenlokal irgendwo „auf dem Lande“.
Das idyllisch gestaltete Bühnenbild wurde von dem Ästen eines
alten Kastanienbaum überragt, dessen Laub sich im Handlungsverlauf
als ausgesprochen „eigenwillig“ erweisen sollte.
Dass sich das ein oder andere Blatt nicht an vereinbarte Regieanweisungen
hielt, beeindruckte Sascha Theis in seiner souverän ausgefüllten
Rolle als Ferdinand Seitz, Schwiegersohn des verstorbenen Bergwerkdirektors,
wenig. Sowohl zur Erheiterung des Publikums als auch der seiner Schauspielerkollegen
verstand er es, in Situationen unfreiwilligen Humors zu improvisieren
und dem widerspenstigen Kastanienbaum mit den Worten „Er ist mir
genauso verbunden, wie ich ihm“ zu huldigen. Von solchen Sympathiebekundungen
konnte eine Frau Hedwig Seitz, überzeugend dargestellt von Steffi
Oster (Doppelbesetzung: Jana Rieke) nur träumen. Ihre
Ehe ist zum Leidwesen der Tochter (Inken Böse) im Grunde
eine Farce, geprägt von gegenseitiger Zermürbung und Demütigung.
Auch die Affäre mit der Frau (Christina Oster) des Arztes
(David Görg) wirkt zerstörerisch. Doch auf den erlösenden
Zusammenbruch der krampfhaft aufrecht erhaltenen kleinbürgerlichen
Fassaden, zu denen auch die unterkühlte Beziehung zwischen Advokat
Winter (Stuart Becker) und seiner Frau (Iris Kleudgen)
zählt, darauf wartete der Zuschauer vergebens. Auch der aufsässige
Kellner (Christian Kollas) bringt keinen wirklichen Ausweg. Die
übrigen Trauergäste - der stark angetrunkene Ingenieur Blum
(Sebastian Hoppen), seine sich ziehrende Gattin (Rebekka
Rasch), der peinlich dreiste Oscar Buder (Gereon Rieke)
sowie die Schwester des Verstorbenen, Tante Sophie (Isabell Kleudgen)
– begnügen sich mit Ausflüchten oder greifen zu diversen
Verdrängungsmechanismen und Abwehrreaktionen, die geradezu grotesk-komisch
wirken. Verstärkt wurde dieser Effekt insbesondere durch die souverän
komödiantische Art von Carsten Schäfer, der in seiner
Rolle als seniler und altersschwacher Direktor des Heimatmuseums, für
so manchen Lacher beim Publikum sorgte.
Eine insgesamt gelungene Aufführung, deren Erfolg nur durch den unermüdlichen
Einsatz und das große Engagement vieler vor und hinter den Kulissen
– und dies über Monate – möglich war. Wir hoffen
auf eine Fortsetzung! Fotos
Judith
Kurz-Bieligk
(Beauftrage für Öffentlichkeitsarbeit)
Judith Kurz-Bieligk,
Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit
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